Ich arbeite seit über 20 Jahren im Bereich Webdesign, Marketing und Technik. In dieser Zeit habe ich mit vielen Handwerksbetrieben zusammengearbeitet – vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis zum größeren Familienunternehmen.
Immer wieder sehe ich dieselben Probleme auf Webseiten. Und das Schöne ist: Die meisten lassen sich ohne großen Aufwand beheben.
Ich weiß, dass Handwerker keine Zeit haben, sich mit Kleinigkeiten im Internet aufzuhalten. Darum geht’s hier nicht um Fachbegriffe oder teure Agenturarbeit, sondern um einfach umsetzbare Tipps, die du auch selbst anwenden kannst – oder zumindest besser verstehst, worauf du achten solltest.
1. Die Seite ist nicht aktuell oder wirkt veraltet
Viele Webseiten wurden vor Jahren gebaut und seitdem kaum angerührt. Alte Bilder, alte Schriftarten, leere Seiten. Das vermittelt schnell den Eindruck, dass sich niemand mehr darum kümmert.
Mein Tipp:
Schau dir deine Seite mal mit frischem Blick an. Wenn du selbst denkst „hm, das sieht alt aus“, dann sehen das andere auch so. Oft reicht es schon, ein paar aktuelle Fotos einzubauen, Texte leicht zu überarbeiten und die Startseite klarer zu strukturieren.
2. Kontaktinformationen sind schlecht sichtbar
Ich weiß nicht, wie oft ich das sehe: Telefonnummer im Impressum, aber nicht auf der Startseite. Oder nur eine E-Mail-Adresse ohne Ansprechpartner.
Wenn jemand dich beauftragen möchte, sollte er dich in Sekunden erreichen können. Transparenz schafft Vertrauen und Vertrauen verkauft.
Mein Tipp:
- Telefonnummer und E-Mail oben auf jeder Seite.
- Wenn du WhatsApp nutzt, biete das als Kontaktweg an.
- Im Footer kannst du zusätzlich Adresse und Öffnungszeiten angeben.
So simpel – und so wirkungsvoll.
3. Zu wenig echte Bilder
Viele Handwerker nutzen Bilder aus Datenbanken. Die sehen zwar hübsch aus, aber sie zeigen nicht dich, nicht deine Arbeit. Doch genau das wollen Kunden (und Bewerber!) sehen: echte Menschen, echte Projekte, echte Werkstatt.
Mein Tipp:
Mach lieber selbst ein paar Fotos mit dem Handy. Zeig dich bei der Arbeit, dein Team, ein fertiges Projekt oder einfach dein Firmenfahrzeug vor Ort. Das ist authentisch und genau das ist, was zieht.
4. Nicht für Smartphones optimiert
Die meisten Menschen schauen sich Webseiten heute auf dem Handy an. Wenn deine Seite da unübersichtlich ist oder das Menü nicht funktioniert, springen viele direkt wieder ab.
Mein Tipp:
Teste deine Seite auf dem Handy. Am Besten sogar auf verschiedenen Geräten. Nicht nur die Startseite, sondern auch jede Unterseite.
Wenn du dabei zoomen musst oder Dinge nicht antippen kannst, ist sie nicht mobilfreundlich. Gute Baukastensysteme (z. B. Jimdo, Ionos, Wix) haben zwar die Werkzeuge dafür, aber du musst oft noch selbst dafür sorgen, dass alles passt.
5. Texte klingen zu steif
Oft lese ich Sätze wie: „Wir sind Ihr kompetenter Partner für individuelle Lösungen im Bereich…“ – das klingt austauschbar und sagt nichts über dich aus. Wenn du KI für die Texte einsetzt, solltest du besonders darauf achten. Sonst wird der Absatz garantiert nicht gelesen und könnte gleich wegbleiben.
Mein Tipp:
Schreib so, wie du sprichst. „Wir sind ein kleiner Familienbetrieb und legen Wert auf saubere Arbeit“ klingt hundertmal sympathischer und glaubwürdiger als jeder Marketingsatz.
Wenn du magst, lies deine Texte einmal laut – das ist der beste Test, ob sie natürlich klingen.
6. Die Seite richtet sich nur an Kunden
Viele Handwerksbetriebe haben volle Auftragsbücher, aber suchen dringend gute Mitarbeiter. Trotzdem ist auf der Webseite kein Wort über das Arbeiten im Betrieb zu finden.
Mein Tipp:
Mach eine kleine Unterseite „Arbeiten bei uns“. Zeig dein Team und erzähl, was das Arbeiten bei dir besonders macht: gutes Klima, faire Bezahlung, moderne Ausstattung.
Und mach’s leicht, sich zu bewerben. Ein einfaches Kontaktformular reicht. Deine Webseite ist nicht nur Werbung für Kunden, sondern auch für zukünftige Kollegen.
7. Keine Struktur, zu viele Infos auf einmal
Manche Seiten haben ellenlange Texte, andere nur ein paar Stichpunkte. Beides ist schwierig. Die Besucher wollen schnell verstehen, was du machst, wo du bist und wie sie dich erreichen. Achte auf darauf die Leute nicht mit Fachbegriffen zu erschlagen. Wenn sie die Arbeit selbst könnten, würden sie nicht bei dir nach Hilfe suchen.
Mein Tipp für deine Startseite:
- Oben: kurz sagen, was du machst („Dachdeckermeister aus Köln“).
- Mitte: zeigen, wie du arbeitest (Fotos, Referenzen, Leistungen).
- Unten: Kontaktinfos und vielleicht ein kurzer Satz über dich.
Mehr braucht es oft gar nicht und Details kannst du auf Unterseiten zeigen.
8. Rechtliches wird übersehen
Das Thema ist nervig, aber wichtig. Impressum, Datenschutzerklärung und Cookie-Hinweise können Pflicht sein. Fehlen sie, kann’s teuer werden.
Mein Tipp:
Nutze einen kostenlosen Generator (z. B. von e-recht24 oder Händlerbund). Das dauert nur ein paar Minuten und du bist auf der sicheren Seite. Es gibt auch öfter mal Änderungen an den Voraussetzungen. Nimm dir daher lieber ein paar mal im Jahr die Zeit, die Texte aktuell zu halten.
Kein einziger meiner regionalen Mitbewerber hat derzeit ein rechtssicheres Impressum. Das liegt daran, dass im letzten Jahr ein Gesetz abgelöst wurde und die Anbieter nun eines zur Grundlage nehmen, das es nicht mehr gibt.
9. Die Seite wird nicht gepflegt
Einmal gebaut, nie wieder angefasst. Das ist leider der Normalfall bei Webseiten kleinerer Unternehmen. Aber: Eine Webseite ist kein Flyer. Sie lebt davon, dass sie aktuell bleibt.
Mein Tipp:
Nimm dir alle paar Monate ein paar Minuten Zeit. Lade ein neues Projektfoto hoch, passe Öffnungszeiten an oder schreibe kurz über ein neues Werkzeug oder Material. Das zeigt: Hier ist jemand aktiv.
Eine gute Webseite muss nicht teuer sein. Aber sie sollte ehrlich, übersichtlich und lebendig wirken – genau wie du und dein Betrieb.
Wenn du das schaffst, wirst du nicht nur mehr Anfragen bekommen, sondern auch die richtigen Leute anziehen, die Lust haben, bei dir zu arbeiten.
Noch immer ratlos?
Gerne helfe ich dabei, deine Webseite zu optimieren und an die Bedürfnisse deiner potenziellen Kunden und Mitarbeiter anzupassen!

